Ab und zu fragen mich meine Gäste, ob ich ihnen das Kyiv zeigen kann, welches man nicht im Reiseführer findet. Was ist das eigentlich? Es soll nicht das Zentrum oder bestimmte Sehenswürdigkeiten sein! Am Besten jener Stadtteil, in dem man das alltägliche Leben von Kyiver Bürger sehen kann. Oft ist hier die linke Seite des Dnepr gemeint.
Was würde ich empfehlen? Hier ist mein Top-5.
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Eine Fahrt mit der Straßenbahn Nummer 12
Straßenbahn Nummer 12 | Foto: Entnommen aus den allgemein zugänglichen Quellen.
Die Fahrt beginnt an der U-Bahn-Station Kontraktowa Ploschtscha, kostet 8 UAH und führt bis zum Kyiver Stadtrand. Die Strecke ist 19 km lang und hat 39 Stationen. Während der Route werden Sie das echte Kyiv sehen. Am Ende der Fahrt können Sie den Stadtteil Puschtscha Wodyzja besuchen, in dem früher die Datschas der Kyiver waren. Viele Holzhütten sind noch heute zu sehen. Besonders schön ist diese Umgebung im Herbst, da sie sich in einem Wald befindet.
Einer meiner deutschen Gäste, der vor vielen Jahren lange in Kyiv gearbeitet hat, behauptet, dass das Ambiente der Markthalle seit der Sowjetunion unverändert ist. Sogar der Geruch ist gleich geblieben! 🙂 Es ist der beliebte Markt vieler Kyiver, die hier am Wochenende einkaufen. Draußen sind viele Babuschkas zu sehen, die Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zum Spottpreis verkaufen. Unbedingt probieren -> alles ist köstlich und nicht mit der Ware aus dem Supermarkt vergleichbar!
Wie kann man erreichen: die nächste U-Bahn-Station ist Kontraktowa Ploschtscha. Dann 10 Minuten zu Fuß bis zur Straße Werchnij Wal, 16.
Das ist ein malerischer Bezirk auf der linken Dneprseite. Das Wohnviertel ist zwischen 1964 und 1974 entstanden. Da der Boden in dieser Gegend eigentlich für den Bau von Häusern nicht geeignet war, errichtete man das Viertel komplett auf einer Erdaufschüttung. Man nennt es oft „Kyiver Venedig“, denn es ist von Wasserkanälen umgegeben und nur über Brücken zu erreichen.
Wie kann man erreichen: die nächste U-Bahn-Station ist Liwoberezhna. Von da aus mit dem Bus Nummer 48.
Beim Expocenter handelt es sich um das Territorium der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft. Ebenfalls ein Ort, der an die Zeit der Sowjetunion erinnert. Sehenswert ist die Zuckerbäcker-Architektur mit Statuen von Arbeiter und Kolchose-Bäuerin. Heutzutage wird das Gelände für Messen genutzt.
Wie kann man erreichen: die nächste U-Bahn-Station ist Wystawkowyj Zentr.
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Hidropark
Der Hidropark ist ein Park, der auf der Venezianischen Insel und der Dolobezkyj-Insel liegt. Er wurde 1968 als Naherholungsgebiet eröffnet. Ich empfehle diesen Ort im Sommer besuchen, weil es hier verschiedene Wassersport- und Freizeitmöglichkeiten gibt. Die Strände bieten einen schönen Blick auf Kyiv, man kann Boote ausleihen oder in einem der viele Restaurants gut essen. Außerdem gibt ein Gelände mit einfachen Fitnessgeräten im Freien, an denen man kostenlos trainieren kann.
Wie kann man erreichen: die nächste U-Bahn-Station ist Hidropark.
Unter Redaktion von Marcus Lebe (Danke, Marcus!♥)