Der Altweibersommer war in diesem Jahr sehr lang und ungewöhnlich schön. Heute ist den 19. Oktober und die Temperatur hat am Tag 21 Grad erreicht. Ab morgen wird es viel kälter. So ist das Leben. 🙂
Jeden Herbst gebe ich mir Mühe, ein paar freie Stunden zu reservieren, um die Schönheit dieser Zeit in meinem Herzen zu bewahren und im Bild festzustellen. Der schönste Kiewer Ort für dieses Ziel ist der Marijinskyj-Park. Selbstverständlich, das ist mein persönliches Urteil und ich möchte niemandem diese Meinung aufdrängen.
Der Park liegt im Zentrum Kiews, gegenüber dem Parlamentsgebäude.
Stellen Sie sich vor: bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab es hier keinen Park. Hier waren Amtsstellen und ein großer Aufmarschplatz. Im Prinzip war diese Gegend als ein Ödland, das 1869 auch einen offiziellen Namen erhielt – der Palastplatz.
Nach der Renovierung des Zarenpalastes (des Marijinskyj-Palastes) 1868-1870 ließ die Zarin Maria Alexandowna einen Park auf dieser Stellen anlegen, der 1874 auf Aufregung des damaligen Generalgouverneurs den Namen der Zarin benannt wurde – der Marijinskyj-Park.
Kaum zu glauben, im Park gab es eine Kirche. Die Alexander-Newski-Kirche. Sie wurde in 1930-er abgebaut, genauso wie viele andere zu jener Zeit.
1919 wurde der Park in den Sowjet-Park umbenannt. Hier war ein Gemeinschaftsgrab der Teilnehmer der Widerstände (der Oktober-Widerstand 1917 und der Januar-Widerstand 1918) mit einem Mahnmal, das 1941-1943 zerstört wurde.
Am 2. Februar 1993 wurde der historische Name des Parks wiederhergestellt.
Während politischer Veranstaltungen wird es hier unruhig. Oft wurden Zelte von Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude aufgeschlagen.
Aber an einem Tag wie heute ist der Park sehr schön und gemütlich.
Marijinskyj-Park
