Majdan Nesaleschnosti (ukrainisch Майдан Незалежності, deutsch Platz der Unabhängigkeit bzw. Unabhängigkeitsplatz) ist der Hauptplatz Kyivs. Er wird oft auch als Majdan bezeichnet.
Bis Ende des 10. Jahrhunderts hieß dieser Ort Perewisyschtsche (ukrainisch Перевісище) und war ein Moor. Wo jetzt die Sofijiska-Straße verläuft, war früher das Ljadski-Tor, das zur oberen Stadt führte.
Im 18. Jahrhundert baute man auf dem Territorium des heutigen Majdans steinerne Burgmauer (Befestigungsanlagen), das sogenannte Petscherski-Tor, das bis 1833 existierte.
Das Ende des 18. und der Anfang des 19. Jahrhunderts gab es hier ein Ödland, das sogenannte Kosyne Boloto (deutsch Ziegenmoor). Zu ihm dehnten sich die Befestigungsanlagen), an denen ein Damm aufgeschüttet war und stand eine Wassermühle.
In den 1830-er Jahren erschien hier erste Holz- und in der 1750-er Jahren erste Steinbauten.
1869 erhielt der Ort den Namen Chreschtschatyk-Platz. Bis 1871 befand sich ein Markt, fanden Zirkusaufführungen und Massenveranstaltungen statt.
1851 wurde das erste große Ziegelsteinhaus gebaut – ein Ritterhaus. Heutzutage steht auf dieser Stelle das Gewerkschaftsgebäude.

Nachdem der Stadtrat nach dem Projekt von Alexander Schiele gebaut worden war (zerstört 1941), trug der Majdan den Namen Dumska ploschtscha (deutsch Stadtratplatz).

1912 wurde hier der erste Kyiver Wolkenkratzer von Gibsburg gebaut, das im zweiten Krieg zerstört wurde. Auf seiner Stelle ist heute das Hotel Ukraine zu sehen.
1919 wurde der Platz in den Radjanska-Platz umbenannt (deutsch Sowjetplatz).
1922 wurde das Karl-Marx-Denkmal aufgestellt.
1935 hieß er der Kalinin-Platz.
Während der Nazibesatzung 1941-1943 nannte man den Platz Stadtratplatz oder der Majdan des 19. Septembers.
1961 wurde am Majdan das 16-stöckige Hotel Moskau eingeweiht (2001 in Ukraine umbenannt).
17.12.1976 wurde die neue U-Bahn-Station eröffnet.

1977 wurde ein großes Denkmal, gewidmet der Großen Oktoberrevolution, aufgestellt (1991 abgebaut).

1990 fand ein Hungerstreik der Studenten statt, der später den Namen Revolution auf dem Granit erhielt.
Im August 1991 wurde der Platz in Majdan Nesaleschnosti umbenannt, zu Ehre der Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit.

2001 wurde die große Rekonstruktion des Platzes durchgeführt.
Man hat eine Reihe von Denkmälern aufgestellt, unter anderem das Mahnmal für die Unabhängigkeit – eine große Säule in der Mitte des Platzes; das große unterirdische Einkaufs- und Unterhaltungszentrum Globus wurde eröffnet. Dabei wurde der berühmte Springbrunnen abgebaut, den man “Roulette” im Volksmund nannte.
2000-2001 fanden Proteste unter dem Logo “Ukraine ohne Kutschma” statt.
2004 wurde der Platz zum Zentrum der Orangen Revolution.
Am 21. November 2013 begann der Euromajdan anlässlich des 9. Jahrestages der orangen Revolution. Es war eine massenhafte Protestaktion gegen den Stillstand des Eurointegrationskurses. Diese Proteste wuchsen zu der Revolution der Würde.
Andere Fotos des modernen Majdans:




