Mein Wochenende im “Jerusalem des Ostens”

Seit dem Mittelalter trägt die ukrainische Hauptstadt diesen Beinamen und ich erfahre auch gleich nach meiner Ankunft, wie gerechtfertigt er ist: überall recken sich die vergoldeten Kuppeln der Gotteshäuser und Klöster in den blitzblauen Himmel.

Jerusalem des Ostens

Hoch über dem Dnjepr

Mit einem Stadtführer in der Hand spaziere ich zum Südende der Innenstadt. Auf der gegenüberliegenden Flussseite des hier breit und behäbig dahinströmenden Dnjepr breiten sich die Mauern des Kiewer Höhlenklosters aus. Die Anfänge des Konvents gehen auf das Jahr 1051 zurück. In jener Zeit nämlich soll sich ein Einsiedler namens Antonij in den Höhlen niedergelassen haben. Ich wandle durch reichverzierte Kirchen und Kapellen und bestaune in den weitläufigen Museen prächtige Ikonen. An die Sammlung über die ukrainische Volkskunst ist eine Miniatur-Ausstellung angeschlossen. Die Werke der nationalen Künstler sind derart filigran, dass man sie unter dem Mikroskop oder mit einer Lupe betrachten muss. Diese Ausstellung sollte man sich bei keinem Kurzurlaub in Kiew entgehen lassen.

Das Höhlenkloster

Der Kiewer Montmartre

Der Andreassteig

Bei einem Streifzug durch die Altstadt Kiews gelangt man zwangsläufig auf den Kontraktowa-Platz. Die bunten Bauten erinnern an die Zarenzeit und ich folge dem Touristenstrom gen Andreassteig. Diese wahrscheinlich berühmteste Straße der Metropole mäandert auf 750 Metern Länge der auf einem Hügel gelegenen St.-Andreas-Kirche entgegen. Der Heilige Andreas höchst persönlich soll dereinst diesen Weg gegangen sein. Ein Restaurant reiht sich an das nächste, Gaukler und Straßenmusikanten sorgen für das perfekte Flair und ich passiere die majestätische Richard Löwenherz-Burg.

Die Andreaskirche

Mutter Heimat und der Vaterländische Krieg

Die Heimat-Mutter

Schon bei der Ankunft am Flughafen habe ich ein Wahrzeichen Kiews entdeckt: Die Mutter-Heimat-Statue. Ich stehe blinzelnd und den Kopf im Nacken vor diesem 102 Meter hohen Stahlkoloss und bin völlig überwältigt. Das riesige Denkmal ruht auf einem Sockel, in dem das Museum des Großen Vaterländischen Krieges, sprich des Zweiten Weltkrieges untergebracht ist. Über 15.000 Exponate schildern mir auf beeindruckende Weise die ukrainische Sicht auf dieses dunkle Kapitel der Geschichte.

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Der Gastartikel von Thomas Freud.